New Work - New Pay: Vergütung in Zeiten von Industrie 4.0 und Agilität
Die Ausgangslage
Die Arbeitswelt ändert sich im Rahmen der Digitalisierung erheblich. Kein Stein scheint mehr auf dem anderen zu bleiben.
Das Schlagwort „Industrie 4.0“ bekommt regelmäßig neue Züge: Die Arbeitsinhalte wandeln sich, die Organisationen passen sich den neuen Rahmenbedingungen an. Teamarbeit, auch auf Distanz und über Zeitzonen hinweg, wird immer selbstverständlicher. Mitarbeiter haben heute deutlich mehr Kompetenzen als in der Vergangenheit, die sie meist eigenverantwortlich wahrnehmen.
Aber auch die Menschen verändern sich in diesem Prozess. Junge Menschen in der Arbeitswelt, ebenfalls geprägt durch die Digitalisierung, haben andere Ansprüche, Gedanken und Einstellungen als die Generationen, die ihnen voraus gingen. Die gesellschaftliche Veränderung hat darüber hinaus in der Rückwirkung wieder Einfluss auch auf die älteren Generationen.
Führung hat in diesem Umfeld des Wandels die Aufgabe, den Change zu begleiten. Führung vollzieht sich auch über monetäre Anreizinstrumente, die maßgeblich unterstützen können. Vergütungssysteme müssen daher ständig und immer öfter hinterfragt werden, ob sie noch Gültigkeit in der „neuen (Arbeits-)Welt“ besitzen. Oftmals stehen sie auch in einem Trade off zum Thema Arbeitszeitgestaltung.
New Pay als Antwort auf New Work?
In der letzten Zeit macht das Schlagwort „New Pay“ in der Ableitung aus "New Work" die Runde. Aber was verbirgt sich im Detail hinter dem Begriff "New Pay"?
Die Antwort hierauf lautet: New Pay ist kein in sich geschlossenes Vergütungssystem, sondern Ausdruck dafür, dass Vergütungssysteme bei geänderten Rahmenbedingungen sich ebenfalls wandeln müssen.
Bei genauer Betrachtung zeigt sich aber, dass es New Pay schon immer gab. Jede Vergütungsform hatte ihre Zeit. Ob es die seinerzeit revolutionäre Erfolgsbeteiligung von Freiherr von Thünen seiner Mitarbeiter Mitte des 19. Jahrhundert war, die Akkordentlohnung in der Nachkriegszeit oder die Vergütung über Zielvereinbarungsinstrumente.
Contemporary Pay als Lösung
Daher sollte man eigentlich nicht von New Pay, sondern treffender von „Contemporary Pay“, also zeitgemäßer Vergütung sprechen, wenn man unbedingt Anglizismen bemühen will.
Im Rahmen des Contemporary Pay sucht jedes Unternehmen seinen eigenen Weg. Hier gibt es zum Beispiel Ansätze, in denen alle Mitarbeiter über Informationen der Vergütung ihrer Kollegen verfügen und damit das Thema Entgelt einer vollständigen Transparenz in der Firma unterliegt. Einzelne Unternehmen ergänzen dieses Konzept dadurch, dass Beschäftigte, die ihr Gehalt erhöht wissen wollen, dies vor allen Kollegen rechtfertigen müssen und die Belegschaft hierüber letztendlich gemeinsam abstimmt. In anderen Firmen verdienen alle Mitarbeiter ein vollkommen identisches Gehalt. Es gibt somit eine Vielzahl von Optionen, kein Richtig und kein Falsch, sondern nur ein "individuell passend".
Aber nicht jede Firma muss denken und handeln wie ein Startup. Wichtig ist, dass jedes Unternehmen Ideen entwickelt, die für die eigene Firma von Bedeutung und passend sind. Individuell muss sondiert werden, wie die eigenen Ziele über ein hauseigenes Vergütungssystem unterstützt werden können und wie die Firma letztendlich zu ihrem eigenen Ziel kommt. Das gilt für Handwerksbetriebe genauso wie für kleine oder große Industrieunternehmen.
Dieser Weg ist nicht immer einfach. Aber er ist lohnend. Noch mehr als das, er ist zwingend erforderlich, um auch zukünftig wettbewerbsfähig zu sein.
Von daher sollte sich kein Unternehmen davor scheuen, regelmäßig das eigene Vergütungssystem kritisch zu überprüfen und es bei Bedarf auch entsprechend anzupassen.
Unsere Unterstützung für Ihr Contemporary Pay-Modell
Wir helfen Ihnen und Ihrem Unternehmen, die aktuellen Verhältnisse und Rahmenbedingungen zu bewerten und zu ermitteln, welche Maßnahmen für eine zeitgemäße Gestaltung Ihres Vergütungssystems erforderlich sind.
Bausteine unserer Beratung sind:
- Bestandsaufnahme
- Erwartungen der Beteiligten an ein zukünftiges Modell
- Soll-Ist-Ableich
- Skizzierung und Planung eines Anpassungspfades, auch unter rechtlichen Aspekten
- Systemumstellung (u.U. auch temporär als Schattenmodell/Testphase vor Scharfschaltung)
- Weitere Informationen über unseren Beratungsansatz finden Sie hier>>.
Sprechen Sie uns an, wenn Sie mehr zu diesem Thema wissen wollen. Wir freuen uns auf Sie!
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